Verlegesystem im Dampfnetz

Abb. 1: Stahlmantelrohr (SMR)

Im Würzburger Dampfnetz wird kraftwerksseitig Dampf mit Temperaturen bis 190 °C und einem Druck von max. 4,0 bar (ü) eingespeist. Daher wurde größtenteils Stahlmantelrohr (SMR) verlegt, denn dieses eignet sich bestens für hohe Temperaturen (bis 400 °C) und Drücke (bis PN 64). Auch bei schwierigen landschaftlichen Bedingungen, wie zum Beispiel bei einer Fluss- oder Straßenquerung, wird vorzugsweise in SMR gebaut.

Das SMR ist ein Rohrsystem, das direkt erdverlegt werden kann. Es besteht aus zwei Rohren die konzentrisch angeordnet sind. Im Innenrohr wird das Heizmedium (=Dampf) transportiert, das Außenrohr (=Mantelrohr) nimmt die Erd- und Verkehrslasten auf. Der Zwischenraum zwischen Medium- und Mantelrohr wird als Ringraum bezeichnet, in diesem befindet sich die Wärmedämmung. Der Ringraum wird zusätzlich unter Vakuum gehalten. Dadurch wird die Dichtheit des Systems permanent überwacht, die Wärmeverluste werden dadurch erheblich verringert und der Sauerstoff als Ursache für Korrosion entfernt. Das Mantelrohr ist aus Korrosionsschutzgründen noch mit einer Polyethylen-Beschichtung versehen und kann zusätzlich mit einem kathodischen Korrosionsschutz ausgerüstet werden.

Verlegsystem im Heizwassernetz

(= Heißwassernetz > 100 °C und Warmwassernetz < 100 °C)

Abb. 2: Kunststoffmantelrohr (KMR)

In den Heizwassernetzen wird das Kunststoffmantelrohrsystem (KMR) eingesetzt. Die maximale Betriebstemperatur im Dauerbetrieb beträgt 120 °C mit gelegentlichen Spitzentemperaturen bis 140 °C. Das Heizwassernetz Würzburg ist auf 16 bar Überdruck und max. Temperaturen von 120 °C ausgelegt.

Namensgebend für das KMR ist der Außenmantel aus Polyethylen (PE), der das Rohrsystem schlag-, bruchfest und wasserdicht macht. Darunter befindet sich ein Polyurethan-Hartschaum (PUR), der für die Dämmeigenschaften des Rohres verantwortlich ist. Normalerweise ist dieser Isolierschaum mit Netzüberwachungsdrähten durchzogen, die einen Feuchtigkeitseintritt sowie einen Drahtabriss melden. Das Innere des Rohrverbunds besteht aus einem Stahlrohr, durch welches das Medium transportiert wird.

Im Allgemeinen ist das Kunststoffmantelrohr sehr gut für die direkte Erdverlegung geeignet, weil es gegen viele chemische Verbindungen im Boden beständig ist. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Leitung in feinkörnigen, stumpfen Material gebettet werden, um eine mechanische Beschädigung des Rohres zu verhindern.

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